Lektion 1: Konsonanten
Ein Konsonant ist ein sprachlicher Laut, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Luftstrom, der die Lunge verlässt und den Vokaltrakt passiert, behindert wird. Jeder Konsonant wird durch die folgenden drei Faktoren charakterisiert:
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die Art der Artikulation
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den Ort der Artikulation
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die Stimmhaftigkeit
Diese drei Merkmale werden auch verwendet, um jeden Konsonanten eindeutig zu benennen.
Das Deutsche kennt 26 Konsonanten.
Schlüsselkonzepte
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Artikulationsort
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Artikulationsart
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Stimmhaftigkeit
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Artikulationsorgane
UNIT 1: Artikulationsart
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Art und Weise der Artikulation
Ihr wisst bereits, dass bei der Bildung eines Konsonanten der Luftstrom im Stimmorgan behindert wird. Die Artikulationsart beschreibt die Art, wie der Luftstrom befindet wird. So werden sieben Klassen von Konsonanten unterschieden:
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1. Plosive
Plosive Konsonanten sind durch den Verschluss der Luftstrompassage gekennzeichnet. Der Luftstrom ist also vollständig blockiert.
Ein Beispiel für einen Plosiv ist das [p] in Peter. Wie man bei der Produktion eines Verschlusskonsonanten sieht, kann dieser nur kurzzeitig produziert werden, d. h. man kann das [p] nicht mehrere Sekunden lang aussprechen.
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2. Frikative
Der Artikulationsmodus von Frikativen besteht in einer Verengung des Ausatmungskanals, wodurch ein Reibelaut entsteht. Beispiele für frikative Konsonanten sind das [f] in Feder, das [ʃ] in schnell oder das [v] in Vase.
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3. Affrikaten
Affrikaten weisen sowohl plosive als auch frikative Merkmale auf. Sie beginnen plosiv mit einem vollständigen Verschluss des Ausatmungskanals und enden mit einem Frikativlaut, der durch eine teilweise Öffnung verursacht wird. Das [tʃ] in Dschungel oder das [pf] in Apfel sind zwei Beispiele für affrikative Konsonanten.
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4. Nasale
Während alle anderen Konsonantenarten durch die Mundhöhle artikuliert werden, geht der Luftstrom der Nasale durch die Nase, wie das [n] in Nase.
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5. Vibranten
Bei der Erzeugung eines Vibranten wird ein Artikulator (z. B. Zunge oder Gaumenzäpfchen) in schnelle Schwingungen versetzt. Das Deutsche kennt nur einen Vibranten, das [r] wie in richtig.
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6. Laterale
Ein lateraler Konsonant ist zum Beispiel das [l] in Luft. In diesem Fall strömt die Luft an beiden Seiten der Zunge entlang.
UNIT 2: Artikulationsort und Stimmhaftigkeit
Artikulationsort
Nachdem Ihr nun wisst, wie der Luftstrom behindert werden kann, wollen wir uns nun ansehen, welche Artikulatoren manipuliert werden. Der Artikulationsort beschreibt den Punkt, an dem sich zwei Artikulatoren annähern oder berühren. Im Deutschen lassen sich für Konsonanten folgende Artikulationsorte unterscheiden:
1. Bilabial
Bilabiale Konsonanten werden durch den Kontakt beider Lippen realisiert. Ein bilabialer Konsonant ist das [b] in Bad.
2. Labiodental
Das [f] in Finger ist ein labiodentaler Konsonant. Versucht, dieses Phonem zu produzieren, um zu sehen, welche beiden Artikulatoren beteiligt sind. Labiodentale werden erzeugt, indem man die Unterlippe näher an die Zähne bringt.
3. Alveolar
Alveolare Konsonanten entstehen, wenn die Zunge den weichen Gaumen (Alveolus) direkt hinter den Zähnen berührt, z. B. das [d] in dann.
4. Postalveolar
Ein postalveolar Konsonant ist das [ʃ] in Schnee und in diesem Fall erfolgt die Annäherung der beiden Artikulatoren zwischen dem weichen und dem harten Gaumen.
5. Palatal
Bei der Bildung von palatalen Konsonanten, wie dem [ç] in Kirche, berührt die Zunge den harten Gaumen.
6. Velar
Wenn der Luftstrom am Gaumensegel behindert wird, entstehen velare Konsonanten, wie das [k] in Kamm.
Stimmhaftigkeit:
Um ein Phonem zu erzeugen, wird ein Luftstrom benötigt. Auf ihrem Weg durch den Vokaltrakt wird die Luft durch die Stimmbänder geleitet. Bleiben die Stimmbänder während der Produktion eines Phonems geöffnet, ist das Phonem stimmlos. Schliessen sich die Stimmbänder hingegen und vibrieren, ist das Phonem stimmhaft. Um festzustellen, ob ein Phonem stimmhaft oder stimmlos ist, könnt Ihr zwei Finger auf den Adamsapfel legen: Wenn Ihr bei der Artikulation des Phonems eine Vibration spürt, ist das Phonem stimmhaft. Ein Beispiel für einen stimmhaften Konsonanten ist das [b] in Bart, sein stimmloses Gegenstück ist das [p] wie in Pinsel.
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Im folgenden Video seht Ihr, wie die Stimmbänder vibrieren:
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Übung: individuell oder in Zweiergruppen
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Füge die Konsonanten (Tabelle der Übung 1) in diese Tabelle ein und definiere alle drei Eigenschaften für alle Konsonanten (Art und Ort der Artikulierung, Stimmhaftigkeit).
Lösungen:
Abschliessende Gedanken
Ihr habt gelernt, dass jeder Konsonant durch Art, Ort und Stimmhaftigkeit charakterisiert wird. In der Linguistik werden alle drei Merkmale kombiniert, um Phoneme zu benennen. Das Phonem [f] ist also ein stimmloser labiodentaler Frikativ. Denkt daran, dass jede Sprache ein anderes Repertoire an Lauten hat. Klickt hier, um die vollständigen IPA Tabellen der International Phonetic Association (IPA) zu sehen.
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Quellen:
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Berruto, G., & Cerruti, M. (2017). La linguistica : un corso introduttivo (Seconda edizione). UTET università.
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Costa, D., & Serra, R. (2022). Rhoticity in English, a Journey Over Time Through Social Class: A Narrative Review. Frontiers in sociology, 7, 902213.https://doi.org/10.3389/fsoc.2022.902213
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International Phonetics Association. (n.d.). IPA: pulmonic consonants. Retrieved November 5, 2023, from https://www.internationalphoneticassociation.org/content/ipa-pulmonic-consonants
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​Palermo, M. (2015). Linguistica italiana. il Mulino.
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Patota, G., & Lauta, G. (2007). Nuovi lineamenti di grammatica storica dell’italiano (Nuova edizione). Il Mulino.
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